Sekundäre Pflanzenstoffe sind für den menschlichen Organismus nicht lebensnotwendig, erfüllen aber äußerst wichtige Funktionen für unsere Gesundheit und zahlreiche Stoffwechselprozesse. Sie kommen ausschließlich in pflanzlichen Lebensmitteln vor.
Bei einer ausgewogenen Ernährung (Mischkost) nimmt jeder Mensch ca. 1,5 g sekundäre Pflanzenstoffe auf – Vegetarier und Veganer oftmals auch mehr. Um täglich eine ausreichende Zufuhr der wichtigsten Pflanzenstoffe zu garantieren, empfehlen sich vor allem Obst, Gemüse, Samen und Nüsse, Vollkornprodukte, pflanzliche Öle und Kräuter.
1. Die bunte Vielfalt an Pflanzenstoffen
Man unterscheidet primäre und sekundäre Pflanzenstoffe. Während primäre Pflanzenstoffe zu den energieliefernden Hauptbestandteilen der Pflanzen zählen, kommen sekundäre Pflanzenstoffe nur in kleinen Mengen vor und liefern keine Energie. Sie verleihen Pflanzen Duft, Aroma und Farbe und erfüllen teilweise existenzielle Aufgaben für die Pflanzen. Beispielsweise schützen sie sie vor Fressfeinden, Pilzbefall oder UV-Strahlen. In Bezug auf den menschlichen Körper wird ihnen ein förderlicher Einfluss auf diverse Stoffwechselprozesse und das Immunsystem nachgesagt.
Anhand ihrer chemischen Eigenschaften und Struktur werden sekundäre Pflanzenstoffe in unterschiedliche Typen eingeteilt. Im Folgenden findest du eine Auswahl der bedeutendsten Gruppen.
1.1 Carotinoide
Mit dem Wort Carotinoide verbindest du vielleicht die Karotten und das ist ganz richtig, denn Carotinoide finden sich als Farbstoff in Pflanzen und ihren Früchten. Carotinoide verleihen Pflanzen wie Paprika, Tomaten, Karotten, Kürbissen, oder Spinat ihre rote, gelbe oder auch grüne Farbe. Die Farben schützen Pflanzen vor UV-Strahlung und möglichen Infektionen. Zu den bekanntesten Carotinoiden zählen α- und β-Carotin. β-Carotin (Provitamin A) kann bei Bedarf in Vitamin A umgewandelt werden. Weitere bekannte Carotinoide sind Lutein, Lykopin und Zeaxanthin.
1.2 Flavonoide
Flavonoide kommen ausschließlich in Pflanzen vor und treten in Form von blauen, hellgelben, violetten oder roten Farbstoffen beispielweise in Äpfeln, Kirschen oder grünem Tee auf. Je nach Lebensmittel, Reifegrad und Lagerung des Nahrungsmittels variiert die Menge der vorhandenen Flavonoide. Zur Gruppe der Flavonoide zählen Flavone, Flavonole, Isoflavone, Anthocyane und Flavanole.
1.3 Polyphenole
Polyphenole sind verbreitete Pflanzenstoffe und kommen in überwiegend den Randschichten verschiedener Obst-, Gemüse- sowie Getreidesorten vorkommen. Sie verleihen Obst- und Gemüsesorten wie Äpfel, Kirschen, Grünkohl oder Melanzani ihre rote, blaue oder violette Farbe. Phenolsäure ist vor allem aufgrund seines bitter-säuerlichen Geschmacks bekannt (z.B. in schwarzem Tee).
1.4 Phytosterine
Phytosterine, auch bekannt als Phytosterole, sind natürliche pflanzliche Verbindungen, welche vorallem in fettreichen Pflanzenteilen wie Nüssen, Pflanzensamen wie Sonnenblumenkernen, Sesam, oder Soja, und Hülsenfrüchten vorkommen. Sie besitzen eine cholesterinähnliche chemische Struktur und treten in verschiedenen Formen auf.
1.5 Sulfide
Sulfide werden den schwefelhaltigen chemischen Verbindungen zugeordnet. Sie verleihen Knoblauch, Zwiebeln und Lauch ihren charakteristischen Duft und den aromatischen Geschmack.
2. Lebensmittel mit sekundären Pflanzenstoffen
So wie es kein Leben ohne Wasser gibt, kann man wohl auch behaupten, dass es keine pflanzlichen Lebensmittel ohne sekundäre Pflanzenstoffe gibt. Sie sind als Teil einer jeden Pflanze und ihrer Früchte auch in den Lebensmitteln, die wir aus ihnen zubereiten enthalten. Du findest in jedem Stück Obst, Gemüse oder Getreide eine Vielzahl unterschiedlicher sekundärer Pflanzenstoffe. Wie ein buntes Potpourri bringen sie Farbe, Geschmack und Duft in die Pflanze. Damit ist sicher, dass in frischen Lebensmitteln sekundäre Pflanzenstoffe enthalten sind. So zum Beispiel in:
- Kräutern
- Früchten
- Gemüse
- Nüssen
- Hülsenfrüchten
Auch mit Nahrungsmitteln, welche in geringem Maß verarbeitet wurden, nimmst du sekundäre Pflanzenstoffe zu dir. Dazu zählen beispielweise:
- Brot
- pflanzliche Öle und Fette
- Tees
- Gewürze
3. Sekundäre Pflanzenstoffe und ihre positive Wirkung auf den Körper
Sekundären Pflanzenstoffen werden diverse positive Effekte auf die körperliche Gesundheit zugeschrieben. Sie können antioxidative Wirkungen auf die Zellen haben, indem sie diese vor freien Radikalen schützen. Außerdem werden ihnen antimikrobielle und cholesterinsenkende Eigenschaften zugesprochen.
- Carotinoide wirken beispielweise antioxidativ sowie cholesterinsenkend.
- Einige Flavonoide haben antimikrobielle Eigenschaften und können dadurch Bakterien, Pilzen und Viren entgegenwirken. Darüber hinaus sind sie entzündungshemmend und regulieren Blutdruck sowie Blutzuckerspiegel.
- Polyphenolen spricht man antioxidative, cholesterinsenkende und entzündungshemmende Eigenschaften zu. Hinzu kommen Schutz vor freien Radikalen und eine positive Wirkung auf die Elastizität der Blutgefäße.
- Phytosterine können eine Senkung des Cholesterinspiegels im Blut fördern, indem sie die Cholesterinaufnahme im Darm hemmen.
- Auch Sulfate wirken antimikrobiell, antientzündlich und regulierend auf Blutdruck und Cholesterinspiegel.
Zusammenfassend sind sekundäre Pflanzenstoffe gut für ein starkes Immunsystem.
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