Angeschwollene Beine und Füße – wer kennt das nicht? Gerade im Sommer bei hohen Temperaturen tritt dieses Phänomen recht häufig auf. Die Knöchel schwellen an und die Waden spannen. Zudem kommt noch die psychische Belastung. Viele von uns schämen sich und fühlen sich in kurzen Hosen, Röcken oder Badehose unwohl. Auch die Ausübung von Sportarten und anderen Freizeitaktivitäten, bei denen Beinfreiheit angesagt wäre, sind möglicherweise dadurch tabu. Welche Ursachen haben geschwollene Beine und was kann man selbst dagegen tun?
Geschwollene Beine: Das sind die Ursachen
Geschwollene Beine und Füße werden oftmals als unangenehm empfunden, aber gleichzeitig als harmlos abgetan. Dabei können diese Wasseransammlungen, sogenannte Ödeme, in den Beinen die unterschiedlichsten Ursachen haben.
- Überanstrengung: Gerade, wenn wir viel sitzen oder stehen, können unsere Beine anschwellen. Das liegt an der einseitigen Belastung, die oft stundenlang aufrecht bleibt. Dadurch staut sich das Blut in den Venen und Flüssigkeit sammelt sich im Gewebe an – wir kennen das als „Wasser in den Beinen“. Eine schlechtere Durchblutung und potenzielle Schwellungen können auch durch einen unnatürlichen Gang entstehen.
- Heiße Tage: Gerade in den Sommermonaten, wo das Thermometer häufig 35 °C übersteigt, erweitern sich die Blutgefäße. Dadurch verlangsamt sich der Blutstrom und es wird vermehrt Wasser ans umliegende Gewebe abgegeben. Die Folge: Die Beine schwellen an.
- Salzreiche Ernährung: Auch unsere Ernährungsweise spielt beim Entstehen von geschwollenen Beinen eine wichtige Rolle. Hoher Salzkonsum verstärkt die Entstehung von Ödemen, da Salz Wasser bindet.
- Erkrankungen: Durchblutungsstörungen, Lympherkrankungen, Krampfadern, Entzündungen der Arterien, etc. können auch Auslöser für geschwollene Beine sein. Auch wenn deine Beine unterschiedlich stark anschwellen, raten wir dringend zu einem Arztbesuch!
- Leber und Milz: Sind Organe wie Leber oder Milz beeinträchtigt, kann es ebenfalls zu Beinschwellungen kommen.
- Medikamente: Manchmal können auch bestimmte Medikamente solche Wechselwirkungen auslösen – z. B. Bluthochdruckarzneien, kortisonhaltige Medikamente oder Hormonpräparate.
- Alkohol: Ein weiterer Grund für geschwollene Beine kann starker Alkoholkonsum sein. Es weiten sich die Blutgefäße und Wasser wird eingespeichert.
- Andere Ursachen: Auch Allergien, Stoffwechselstörungen wie Diabetes oder Hormonstörungen können zum Beispiel dafür verantwortlich sein.
Geschwollene Beine: Das kannst du tun!
Beine fühlen sich meist dann müde und schwer an, wenn sich Blut in den Gefäßen staut. Das ist vor allem bei Sommerhitze der Fall.
Beine hochlagern ist gut für die Venen und verringert Wasseransammlungen. Gerade nach einem anstrengenden Arbeitstag kann das eine wahre Wohltat sein.
Bewegung: Wer seinen Alltag vorwiegend sitzend oder stehend verbringt, schwächt auf Dauer seine Venen. Denn die Venenpumpe kann nur bei Bewegung arbeiten. Bewege dich also so oft und viel wie möglich! Statt dem Lift nimm‘ doch mal die Treppe! Nimm das Fahrrad, wenn du einkaufen gehst. Auch Schwimmen ist sehr effektiv. Zudem kühlt es den Körper im Sommer so schön ab. Auch Sportarten wie Radfahren, Joggen, Nordic Walking und gezieltes Muskeltraining wirken sich positiv auf den Blutfluss zum Herzen aus und begünstigen den Abtransport von Schadstoffen.
Fachleute bezeichnen die Muskelpumpe als die Muskeln, die um die Venen der Unterschenkel liegen. Sie arbeitet wie eine Pumpe – daher auch der Name Muskelpumpe. Das Blut fließt durch die Gefäße, wenn man diese Muskeln an- und wieder entspannt. Als ob man auf einen gefüllten Gartenschlauch steigen würde und dann wieder loslässt. Auch die Venenklappen tragen dazu bei, dass Blut durch die Venen transportiert wird. Sie öffnen und schließen sich abwechselnd – ähnlich wie Schleusen.
Venengymnastik: So geht’s!
- Spreize zum Beispiel deine Zehen und lasse wieder locker – so kommt das Blut in den Beinvenen in Schwung. Das funktioniert auch im Sitzen – du kannst diese Übung also einfach unter dem Schreibtisch im Büro oder abends am Esstisch machen. Wiederhole das immer wieder zwischendurch, wenn du daran denkst.
- Wippe im Stehen oder Sitzen vor und zurück. Gehe rauf auf die Zehenspitzen und dann wieder zurück auf die Fußsohle. Versuche, das Gewicht auf die Fersen zu verlagern – und wieder zurück. Das geht überall und jederzeit, während und nach der Arbeit, wenn du auf den Bus oder die U-Bahn wartest oder im Supermarkt an der Kasse.
- Lasse deine Füße öfters mal kreisen – einmal im Uhrzeigersinn und einmal dagegen.
Mach mal Pause! Für Dauersitzer gilt: regelmäßig Pausen machen – alle 90 Minuten solltest du dich kurz bewegen, strecken und dein Gehirn auslüften. Denn leichte Bewegung stimuliert die Muskelpumpe. Auch bei langem Stehen tut Bewegung gut.
Flache Schuhe oder noch besser barfuß gehen. Ein Spaziergang am Strand oder auch mal durch Wiese oder Wald mit nackten Füßen stärkt die Muskeln und Venen.
Sehr gut geeignet ist auch Kneipp‘sches Wassertreten bei 14 bis 16 Grad. Etwa zehn Minuten lang solltest du durch das kühle Wasser im Storchengang waten. Je kälter das Wasser, desto kürzer das Fußbad. Manchmal reicht auch schon ein kalter Guss in der Dusche, um die Zirkulation der Füße und Unterschenkel zu aktivieren.
Ernährung: Zwischendurch eingelegte Obst-/Safttage begünstigen die Entwässerung. Auch bei Wassereinlagerungen in der Schwangerschaft kannst du bedenkenlos Obst- und Safttage einlegen – alles in Maßen. Besonders zu empfehlen sind entwässernde Lebensmittel wie Spargel, Petersilie und Erdbeeren. Auch Grüner Tee, dunkle Schokolade, Kaffee, Obst und Gemüse wirken sich positiv auf dicke Beine aus. Greif doch auch mal zu roten Beerenfrüchten und Kirschen/Sauerkirschen.
Rosskastanien oder rotes Weinlaub gegen Schwellungen: Eins gleich vorweg: Essen kannst du die Rosskastanie nicht, denn sie ist für den Menschen giftig. Doch in anderer Form aufbereitet, kann sie geschwollene Beine lindern. Etwa als Heilsalbe oder in Tablettenform. Erkundige dich in deiner Apotheke!
Lymphdrainage: Eine Lymphdrainage ist dann angesagt, wenn deine geschwollenen Beine und Knie bereits bei leichten Berührungen und Bewegungen schmerzen. Sprich bitte vorher mit deinem Hausarzt! Er wird dich, wenn es nötig ist, an einen Physiotherapeuten überweisen.
Kompressionsstrümpfe: Gerade, wenn du den ganzen Tag stehen musst, kann die Verwendung von Kompressionsstrümpfen hilfreich sein. Auch wenn sie nicht besonders hübsch sind, üben sie Druck aus und pressen die Venen in den Beinen zusammen. Das unterstützt wiederum die Arbeit der Venenklappen. Außerdem gerät weniger Flüssigkeit ins Gewebe und Schwellungen klingen ab. Auch Druckverbände können hier guttun.
Natürliche Hausmittel gegen geschwollene Beine
Geschwollene Beine sind – wie wir bereits gehört haben – eine Folge von Flüssigkeit, die sich zwischen Gewebe und Haut sammelt. Besonders betroffen sind Unterschenkel und Füße. Schwellungen in Beinen und Füßen kannst du auch mit folgenden natürlichen Hausmitteln entgegenwirken:
- Wechselbäder: Das können zum einen Wechselbäder per se sein, die die Durchblutung fördern, zum anderen auch ein Bittersalzbad (= Magnesiumsulfat), das Schwellungen relativ rasch mindert. Bittersalz bekommst du in deiner Apotheke.
- Für ein Wechselbad benötigst du zwei Eimer Wasser (einmal heiß, einmal kalt) und stellst deine Füße für etwa 4 Minuten zuerst in das warme Wasser, danach etwa eine Minute in das kalte. Das Ganze sollte etwa 15 bis 20 Minuten dauern und ist mehrmals täglich durchführbar.
- Durch das Bittersalz wird die Durchblutung gefördert und hilft so Schwellungen zu reduzieren und müde Muskeln zu entspannen. Fülle einfach eine halbe Kaffeetasse Bittersalz in einen Eimer warmes Wasser und bade deine Füße etwa zehn Minuten darin. Mach das dreimal die Woche!
- Massage: Auch Massagen helfen gegen geschwollene Füße und Beine. Flüssigkeit im Gewebe wird auf diese Weise abtransportiert und die Muskeln besser durchblutet. Du kannst das z. B. mit Olivenöl machen und die betroffenen Stellen etwa 5 Minuten Richtung Herzen massieren. Die Massage kann mehrmals am Tag wiederholt werden. Vor allem nach einem Wechselbad ist die Wirkung am größten.
- Apfelessig: Der hohe Kaliumanteil im Apfelessig wirkt sich besonders gut auf geschwollene Beine aus. Kalium hilft nämlich, den Flüssigkeitshaushalt in den Zellen zu regulieren.
- So wendest du Apfelessig an: Nimm eine Tasse naturtrüben Bio-Apfelessig und vermische ihn mit einer Tasse Wasser. Tränke damit ein Tuch und wickle es um deine geschwollenen Füße oder Beine. Etwa zehn Minuten wirken lassen und mehrmals am Tag anwenden.
- Du kannst den Apfelessig auch trinken, indem du etwa zwei Esslöffel Essig in ein Glas Wasser gibst. Das fördert zusätzlich deine Verdauung, wenn du das morgens machst.
- Zitronenwasser: Um überschüssige Flüssigkeit im Gewebe zu reduzieren, kannst du auch Zitronenwasser trinken. Es entgiftet den Körper und wird basisch verstoffwechselt. Am besten nimmst du frisch gepressten Zitronensaft, den du in warmes Wasser gibst.
- Hilfe aus der Natur: Bestimmte Pflanzen und Gewürze können helfen, Schwellungen in den Beinen abklingen zu lassen. So wirkt etwa Löwenzahn harntreibend und hilft, den Überschuss an Flüssigkeit im Gewebe zu verstoffwechseln. Außerdem kann Löwenzahn bei der Regulierung des Natriumgehalts im Körper helfen. Anwendung: Einen Teelöffel Löwenzahnblätter in eine Tasse mit heißem Wasser geben und fünf Minuten ziehen lassen. Dann abseihen und zwei- bis dreimal täglich trinken. Auch Brennnessel, Birkenblätter, Schachtelhalm, etc. haben diese diuretische Wirkung. Wenn du allerdings dein Herz stärken, deine Durchblutung anregen und die Pumpkraft erhöhen möchtest, dann greif‘ besser auf Weißdorn, Mistel und Knoblauch zurück.
- Enzyme: Auch Enzym-Präparate können Wasser in den Beinen lindern. Verwendet werden Enzyme aus der Ananas (Bromelain), Papaya (Papain) oder auch tierische Enzyme (Trypsin, Chymotrypsin, Pankreatin).
Der Sommerhitze trotzen
Sommer, Sonne, Schweiß und Hitze: Geschwollene Beine sind nur ein Thema von vielen an heißen Tagen. Auch wenn es derzeit mit den Temperaturen auf und ab geht und nur vereinzelt heiße Tage zu spüren sind, haben viele Menschen trotzdem mit dem schwülen Wetter zu kämpfen. Und wer weiß, vielleicht steht uns ja noch eine Hitzewelle bevor. Du kannst dich auf jeden Fall schon mal vorbereiten. Denn bei extremen Temperaturen können die normalen Regulationsmechanismen des Körpers leicht außer Tritt kommen.
Was geschieht bei hohen Temperaturen im Körper?
Jeder Mensch reagiert anders auf Hitze. Das Wärmeempfinden wird unterschiedlich wahrgenommen und ist meist dann am heftigsten, wenn heiße Luft und intensive Sonneneinstrahlung zusammenkommen. Wenn die Luft dann auch noch feucht ist (etwa nach Gewittern) tut die Schwüle ihr Übriges. Ist es sehr heiß, weiten sich die Blutgefäße und das Schwitzen beginnt. Der Schweiß an der Oberfläche der Haut verdunstet langsam und kühlt so den Körper ab. Würde der Mensch nicht schwitzen, würde es zu Kreislaufproblemen und einem Wärmestau im Gehirn kommen, der in einem Hitzschlag und manchmal auch mit dem Tod enden kann. Wichtig ist es, dass die Körperkerntemperatur von 37 Grad Celsius erhalten bleibt. Nun kann es durchaus sein, dass diese Kerntemperatur höher liegt und es zu Regulationsstörungen kommt. Der Blutdruck kann sehr niedrig werden, was die Sauerstoffversorgung von Organen und Gehirn negativ beeinflusst. Schwindelanfälle und Übelkeit sind die Folge.
Unsere Vorschläge
- Ausreichend trinken: Es versteht sich ja schon von selbst, dass man bei hohem Flüssigkeitsverlust an heißen Tagen oder beim Sport viel trinken sollte, denn es gehen viele Elektrolyte verloren. Wir empfehlen dir etwa drei Liter Wasser am Tag. Ideal sind auch gespritzte Säfte, Tees oder Suppen. Minze im Wasser verstärkt den Abkühlungseffekt. Du solltest das Getränk aber niemals eiskalt trinken, denn der Körper muss dann für die Erwärmung mehr Energie aufwenden, was den Körper wiederum selbst aufwärmt.
- Kein Alkohol und kein Koffein: Gegen ein After-Work-Bier ist manchmal nichts einzuwenden, doch zu viel Alkohol entzieht deinem Körper Flüssigkeit und wichtige Mineralstoffe. Der Hitzeeffekt wird dadurch verstärkt. Auch koffeinhaltige Getränke sollten nur in Maßen genossen werden, denn sie belasten deinen Kreislauf.
- Leichtes Essen bevorzugen: Essen ist auch bei Hitze wichtig, doch du solltest anstelle von schweren und fettigen Speisen leichte Kost bevorzugen. Etwa frische Früchte mit hohem Wasseranteil, Gemüse und Salate. Dazu gehören etwa Gurken, Tomaten, Zucchini, Pfirsiche und Erdbeeren. Mehrmals am Tag kleinere Portionen sind hilfreich.
- Die richtigen Räume aufsuchen: Bei Hitze solltest du versuchen, dich in kühlen Räumen oder zumindest im Schatten aufzuhalten. Direkte Sonne meiden, wenn es sich nicht vermeiden lässt, dann unbedingt eine Kopfbedeckung tragen. Freizeitaktivitäten besser in den Morgen- und Abendstunden ausführen und auf richtige Sportkleidung achten, die den Schweiß schnell nach außen abgibt. Und nach der Arbeit am besten in den Badesee oder ins Freibad.
- Wohnung kühl halten: Am besten ist es, morgens und abends die Wohnung gut durchzulüften, ansonsten die Räume mit Vorhängen oder Rollläden abzudunkeln und die Fenster zu schließen. Wenn du eine Klimaanlage benutzt, sollte diese nicht zu kalt eingestellt sein. Wichtig ist auch, alle Elektrogeräte auszuschalten (auch nicht auf Stand-by zu halten), denn die geben Wärme ab. Kaltes Fußbad: Ein Klassiker der Kühlung ist das Fußbad. Es bringt deinen Kreislauf wieder in Schwung. Zusätzlich kannst du kaltes Wasser über Handgelenke und Unterarme fließen lassen. Wenn du deine Einlege-Sohlen über Nacht in den Kühlschrank legst und in der Früh in deine Schuhe gibst, hast du einen angenehmen Kühleffekt. Lauwarm statt kalt duschen, denn bei kaltem Wasser ziehen sich die Poren der Haut zusammen und du schwitzt noch mehr als vorher.
- Leichte Kleidung: Leinen und Baumwolle kühlen und sind angenehm auf der Haut. Auch offene Schuhe wie Sandalen sind im Sommer besonders luftig.
- Auto stehen lassen: Wenn es geht, solltest du lieber auf das Fahrrad umsteigen und das Auto stehen lassen, denn dieses heizt sich enorm auf. Wenn schon mit dem Auto, dann die Klimaanlage nicht zu kalt einstellen (max. 5 Grad weniger als die Außentemperatur).
- Ätherische Öle auftragen: Ätherische Öle sind gut geeignet, um sich zu erfrischen. Du kannst z. B. Menthol auf die Haut auftragen – etwa auf die Schläfen oder auf die Handgelenke. Eine weitere Möglichkeit ist es, in dein Duschshampoo ein paar Tropfen Teebaumöl zu mischen. Das kühlt deine Kopfhaut.
Besser schlafen bei Hitze
- Direkte Sonneneinstrahlung im Schlafzimmer vermeiden
- Du kannst auch ein nasses Betttuch ans Fenster hängen
- Einen kalten Waschlappen auf die Stirn legen
- Vor dem Schlafen gehen nichts Eiskaltes trinken
- Vor dem Schlafen lauwarm abduschen
- Schlafgewand aus Baumwolle tragen
- Abends weniger essen
- Keine Elektrogeräte ins Schlafzimmer stellen
- Nur mit einem Leintuch zudecken
- Zugluft im Schlafzimmer vermeiden
- Bettwäsche aus Satin verwenden und öfter wechseln
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