Alle Eltern kennen es: Geht im Kindergarten ein Virus um, dauert es nicht lange, bis es auch deinen Schützling trifft. Häufig erwischt es im nächsten Schritt auch Mama, Papa oder die Geschwister. Dann ist das Chaos perfekt und die ganze Family liegt flach. Bakterien und Viren im Kindergarten oder in der Schule verbreiten sich wahnsinnig schnell. Wie du deine Kids und auch dich vor lästigen Keimen schützt, erfährst du jetzt.
Bei der Geburt ist das Immunsystem des Kindes noch nicht vollständig ausgebildet. Zu Beginn bekommt das Kind über die Muttermilch die ersten wichtigen Immun-Abwehrzellen (weiße Blutkörperchen). Erst im Laufe der folgenden Jahre entwickelt das Kind ein eigens Schutzsystem gegen Eindringlinge aller Art. Im Alter von 10 Jahren hat das Kind dann ein Immunsystem, dass die wichtigsten Erreger der Umwelt erkennt und abwehrt. Übrigens: Unser Immunsystem lernt ein Leben lang.
Vor allem jüngere Kinder sind gefährdeter, sich anzustecken, da sie alles angreifen und ihre Finger danach häufig im Mund landen. Jedoch sind übermäßiges Händewaschen und penible Hygiene kontraproduktiv! Denn das Immunsystem des Kindes befindet sich noch im Aufbau, das heißt es muss noch abgehärtet werden, indem es mit diversen Erregern in Berührung kommt.
Spielend an die frische Luft
Zeit an der frischen Luft tut jedem gut. Besonders für Babys und Kinder ist die Zeit draußen wichtig und stärkt die Abwehrkräfte. Es spricht also absolut nichts dagegen, wenn deine Kinder auch mal im Matsch spielen. Ganz im Gegenteil: Es stärkt das Immunsystem und macht den Körper robuster. Ganz nach dem Motto: Ein bisschen Dreck hat noch niemandem geschadet! Egal, ob schöner Herbsttag oder Regenwetter: Warm einpacken und los geht’s! Und das am besten täglich!
Lieber einen Tag zuhause bleiben!
Wenn dein Kind kränkelt und nicht ganz auf der Höhe ist, lass‘ es lieber einen Tag zuhause. Diese kleine Pause wird ihm guttun und bestenfalls verabschiedet sich auch der Infekt. Geht dein Kind angeschlagen in die KITA oder Schule ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass es sich erneut bei irgendjemandem ansteckt oder selbst zur Bazillenschleuder wird.
Vitamin C – der Immunklassiker
Vitamin C ist das Immunvitamin schlechthin. Im Kampf gegen Erkältungen oder anderen Infekten sollte keinesfalls auf Vitamin C vergessen werden. Vor allem vorbeugend unterstützt es das Immunsystem und stärkt die Abwehrkräfte. Besonders reich an Vitamin C sind Acerola-Beeren, schwarze Johannisbeeren, Kohlgemüse, Paprika und Brokkoli. Du liest richtig: Im Gemüse ist meist mehr Vitamin C als in den oft zitierten Zitrusfrüchten! Der empfohlene Tagesbedarf an Vitamin C liegt laut Deutscher Gesellschaft für Ernährung (DGE) bei Kindern von 1 bis 4 Jahren bei 20 mg, von 4 bis 7 Jahren bei 30 mg, von 7 bis 10 Jahren bei 45 mg und von 10 bis 13 Jahren bei 65 mg Vitamin C pro Tag. Für Erwachsene gilt ein Tagesbedarf von 100 mg Vitamin C als ausreichend. Welche Vitamine für Kinder im Wachstum noch wichtig sind, kannst du hier nachlesen.
Beim Heimgehen: Händewaschen
Händewaschen, wenn es von der KITA nach Hause geht, kann die Zahl der mitgeschleppten Viren minimieren und dich und deine Familie vor Ansteckung schützen. Das Händewaschen darf ruhig 15 bis 20 Sekunden dauern. Hygiene ist gut, jedoch sollte man es auch nicht übertreiben, denn das Immunsystem befindet sich bei Kindern noch in der Ausbildungsphase. Werden Kinder zu steril erzogen, kann das gegenteilige Effekte auf das Immunsystem haben.
Auch Kinder brauchen Entspannung
Auch Kinder haben Stress. Wie wir Erwachsenen sind auch unsere Jüngsten tagsüber zahlreichen Stressfaktoren ausgesetzt und müssen sich abends erholen. Neben ausreichend Schlaf (je nach Alter des Kindes zwischen 10 und 12 Stunden) ist Entspannung nötig. Egal ob in Form von Entspannungs- oder Fantasiereisen, Vorlesen, Kuscheln oder Entspannungsmusik. Manchmal kann auch ein Bad mit ätherischem Lavendelöl angenehm sein!
Nicht auf den Darm vergessen
Wie gesund Kinder sind, beeinflusst auch der Darm. Denn dort wohnt ein Großteil der Immunzellen. Geht es dem Darm gut, geht es uns gut, heißt es so oft. Zur Ansiedelung und Unterstützung gesunder Darmbakterien eignen sich eigens für Kinder entwickelte Darmbakterien-Präparate in Form eines Pulvers zum Auflösen und Trinken. Deine Kinder werden es dir danken!
Dass sich deine Kinder den einen oder anderen Infekt einfangen und diesen nach Hause bringen, ist fast unumgänglich. Mit den richtigen Tipps und Vorsorgemaßnahmen kannst du aber das Immunsystem deiner Kids und auch deine Abwehrkräfte bestmöglich stärken. Hier entlang, wenn du mehr über unser Immunsystem und notwendige Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente erfahren möchtest.
Ernährung, die das Immunsystem stärkt
Es versteht sich ja eigentlich von selbst, dass die Ernährung eine bedeutende Rolle für unsere körpereigenen Abwehrmechanismen spielt. Abwechslungs- und vitaminreich lautet die Devise. Hier einige Vorschläge:
- In Obst, Gemüse und Hülsenfrüchten stecken besonders viele Vitamine für starke Abwehrkräfte. Am besten regional und saisonal angepasst. Je bunter, desto besser. Zu den wichtigsten Nährstoffen gehören die Vitamine C und D sowie B12 und B6, Zink, Kupfer, Eisen und Folsäure. Halte dich an die Faustregel: 3 Portionen Gemüse und 2 Handvoll Obst pro Tag! (Zur Orientierung: Eine Portion entspricht der Handfläche deines Kindes) Falls deine Kinder nicht so begierig auf Gemüse sind, kannst du Karotten und Co entweder püriert in Suppen oder Soßen verstecken oder das Gemüse lecker auf kleine Spieße stecken oder zu Gesichtern formen. So weckst du bestimmt die Neugier auf die gesunden Leckereien. Vielleicht schmeckt’s so dann gleich viel besser!
- Auch Fleisch als wertvolle Eiweißquelle ist ein wichtiger Bestandteil der Kinderernährung. Im roten Fleisch finden wir viele Spurenelemente u.a. Eisen, Selen und Zink, die auch unsere natürliche Abwehr unterstützen. Auch Vitamin B12, das zur Blutbildung essentiell ist, kommt in erster Linie im Fleisch vor. Auch Fisch ist ganz besonders wichtig für das Wachstum von Kindern. Allerdings nicht als Fischstäbchen! Seefisch (Kabeljau und Rotbarsch) versorgt die kleinen Racker mit Jod und fetter Fisch (Lachs, Makrele und Hering) mit wertvollen Omega-3-Fettsäuren. Auch Eier sind ein optimales Lebensmittel.
- Bei Verzehr von Getreideprodukten ist Vollkorn die bessere Variante. Denn diese Produkte machen länger satt und beinhalten mehr Nähr- und Ballaststoffe als reine Weißmehlprodukte. Vielleicht kannst du deinem Kind selbst Brot backen? Verwende viele Nüsse und Samen – so kannst du „dein“ Brot noch zusätzlich pimpen. Auch Vollkorn-Spaghetti oder als Alternative Nudeln aus Linsen, etc. bieten eine weitere Abwechslung im Speiseplan. Genauso wie Kartoffeln oder Reis.
- Viel Trinken ist ebenfalls ein bedeutender Faktor für die Abwehrkräfte deines Kindes. Wasser und ungesüßte Tees sollten dabei bevorzugt werden, eventuell auch gespritzte Fruchtsäfte. Keinesfalls aber zu viele Limonaden. Diese enthalten lediglich unnötige Mengen an Zucker. Koffeinhaltige Getränke (wie Cola-Getränke, Energy-Drinks, schwarzer und grüner Tee, aber auch Eistee, Kaffee) sind für Kinder nicht geeignet. Empfohlene Tagesmenge: etwa 1 Liter. Kinder haben normalerweise ein sehr gutes Gespür für ihre Bedürfnisse. Gib ihnen also nicht fälschlicherweise dauernd etwas zu trinken, sondern erst wenn sie Durst haben. Dann können sie ruhig ein Glas auf einmal leeren. Milch enthält relativ viel Energie und ist kein Durstlöscher, sondern eine Zwischenmahlzeit!
- Gesunde Öle und Fette enthalten zwar viele Kalorien, aber auch besonders wichtige Substanzen, wie beispielsweise Vitamin E oder lebensnotwendige Fettsäuren. Für einen Snack zwischendurch mal ein paar Nüsse knabbern – das schmeckt auch den Kleinsten! Misch ein Potpourri aus unterschiedlichen Nüssen und mach ein Ratespiel „Kennst du diese Nuss?“
Wenn dein Kind häufig krank ist
Ist dein Kind häufig krank, leidet unter Schnupfen, Husten oder Ohrenschmerzen? Dass Kinder relativ häufig krank sind, ist ihrem Immunsystem geschuldet, das noch sehr anfällig ist. Infekte sind daher normal und wichtig. Durch den permanenten Kontakt mit unterschiedlichen Erregern trainieren gerade ihr Immunsystem und lernen auf diese Art, sich gegenüber der Außenwelt zu behaupten
Gerade Erkältungskrankheiten treten besonders in der nasskalten Jahreszeit vermehrt auf. Die Übertragung der Viren erfolgt mittels sog. Tröpfcheninfektion beim Niesen, Sprechen oder Husten, aber auch durch direkten Kontakt über Spielsachen oder ungewaschene Hände. Die Schnupfenviren befallen zuerst Nasen- und Rachenschleimhaut, in weiterer Folge dann auch Lungen oder Nasennebenhöhlen. Oftmals sind Viren leider auch wesentlich an nachfolgenden bakteriellen Infektionen.
Bis zu zwölfmal im Jahr leiden Kinder an grippalen Infekten, vor allem in den ersten Lebensjahren. Ab dem Schulalter wird es meist besser, da sich das Immunsystem bereits an die verschiedensten Krankheitserreger gewöhnt und gelernt hat, sie zu bekämpfen.
Nun, was hilft denn gegen ein ständiges Kranksein? Hier einige Tipps, die das Gesundwerden deines Kindes unterstützen:
- Das Schlafzimmer kühl halten, stets gut durchlüften und für genügend Luftfeuchtigkeit sorgen. Hier hilft es bereits ein feuchtes Tuch neben das Kinderbett zu hängen.
- Ist die Nase ganz zu, kann man abschwellende Nasensprays verwenden. Aber nicht länger als zwei bis drei Tage und am besten vor dem Schlafen gehen verwenden. Für zwischendurch eignen sich befeuchtende Nasensprays mit Meersalz.
- Ist die Nase vom vielen Schnäuzen gerötet, kannst du eine Wundcreme auftragen
- Der Kopf des Kindes sollte etwas höher gelagert werden
- Unter tags für mehr Ruhe sorgen
- Raus an die frische Luft – aber nicht übertreiben!
- Viel Wasser und Tees trinken
- Du kannst dein Kind auch mit einfacher Kochsalzlösung oder bestimmten ätherischen Ölen inhalieren lassen. Eine Kochsalzlösung befeuchtet die Schleimhäute und wirkt abschwellend. Diese kann man ganz einfach in der Apotheke kaufen oder auch selbst herstellen: Dazu einfach ½ Liter abgekochtes Wasser mit 1 Teelöffel Kochsalz vermischen und abkühlen lassen.
- Viel Zuwendung geben
- Bei Fieber und erhöhter Temperatur eignen sich sog. „Essigpatscherl“. Erst bei Temperaturen über 39°C sollte auf fiebersenkende Medikamente zurückgegriffen werden. Kinder fiebern schnell sehr hoch, aber erholen sich im Allgemeinen auch rasch wieder.
Alternative Möglichkeiten
- Zusätzlich können Eltern ihre Kinder massieren oder mit Akupressur und homöopathischen Mitteln behandeln. Wichtig sind Berührungen.
- Durch einen sanften Druck auf Dickdarm, Lungen, Magen und Milz können die Abwehrkräfte des Kindes gestärkt werden.
Tipps für ein starkes Immunsystem
- Genügend Schlaf: Was genügend Schlaf bedeutet, ist bei jedem Menschen unterschiedlich. Kinder brauchen grundsätzlich mehr Schlaf als Erwachsene. Während etwa ein Säugling rund 17 Stunden am Tag schläft, sind es bei einem Zweijährigen etwa 13 Stunden und bei einem Sechsjährigen rund 11 Stunden. Tatsache ist, dass guter Schlaf positiven Einfluss auf die Abwehrkräfte des Körpers hat
- Spiel und Bewegung: Viel Bewegung, vor allem im Freien, stärkt ebenfalls das Immunsystem des Kindes. Die Kleinen sollen sich richtig austoben können, sei es beim Ballspiel mit anderen Kindern, beim Fangen spielen oder einfach nur beim Herumlaufen im Park oder im Garten. Eltern sind in sportlicher Hinsicht auch immer Vorbild
- Geistige Stärkung ohne Stress: Natürlich gilt für Kinder dasselbe wie für Erwachsene: Stresssituationen sollten vermieden werden. Zuhause sollte der Alltag ohne Hektik und wenn möglich auch ohne Streitereien ablaufen. Kinder sollen sich wohlfühlen. Dazu gehört gemeinsames Kuscheln mit den Eltern genauso wie ein Buch lesen, Geschichten erzählen, ein Spiel spielen oder auch ein paar Entspannungsübungen machen. Das alles kommt dem Immunsystem deines Kindes zugute
- Keine übertriebene Hygiene: Sauberkeit ist natürlich in Ordnung. Man kann es in Sachen Hygiene aber auch übertreiben. Nicht immer muss alles Krankenhaus-Sterilität haben, denn das kann sogar den gegenteiligen Effekt haben und Allergien fördern. Etwas Staub und Schmutz kann die Abwehrkräfte des Kindes steigern, denn der Kontakt zu den Erregern hat einen Lerneffekt. In den Körper eindringende Viren wirken wie kleine Impfungen und stärken das Immunsystem. Zur Reinigung reichen daher normale Seife und naturbelassene Mittel wie etwa Essig
- Kein Zigarettenrauch: Die Umgebung des Kindes rauchfrei zu halten, sollte eine Selbstverständlichkeit sein. Denn die Atemorgane können gereizt werden und das Immunsystem schwächen
Eines unserer liebsten Hausmittel: Zitronenwickel bei Halsschmerzen
Dieser Wickel wird im Gegensatz zu vielen anderen Wickeln nicht warm angelegt, sondern nur lauwarm, d. h. etwa 2 °C unter Körpertemperatur oder sogar kühl.
- Hat dein Kind Schwierigkeiten beim Schlucken, bekommt es einen lauwarmen Wickel
- Ist sein Hals geschwollen und gerötet, bekommt es einen kühlen Wickel
Das Wickeltuch in eine kleine Schale mit lauwarmem bis kühlem Zitronenwasser geben (Saft einer halben Bio-Zitrone auf 500 ml Wasser). Tuch auswringen und direkt von vorne um den Hals legen, dabei den Bereich der Halswirbel hinten aussparen. Den ganzen Hals mit einem Wollschal einwickeln. Den Wickel eine halbe Stunde wirken lassen, nur das feuchte Wickeltuch entfernen und den Hals mit einem trockenen Schal weiter warmhalten.
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