Gute Nerven und eine stabile psychische Verfassung sind der Grundstock für ein Leben im Gleichgewicht. Ein stressiger Alltag, neue Herausforderungen oder Schicksalsschläge - im Leben begegnen einem Widerstände. Dann kommt es auf die innere Stärke an, ob uns etwas aus der Bahn wirft oder wir aufstehen, die Krone richten und weitergehen. Welche Möglichkeiten gibt es, um das Leben in Balance zu genießen?
Unser Nervensystem
Das menschliche Nervensystem ist ein höchst komplexes Gebilde und umfasst alle Nervenzellen des menschlichen Körpers. Es ist dafür verantwortlich, dass Reize wahrgenommen und diese verarbeitet werden. Das Ergebnis dieses Prozesses ist eine darauffolgende Reaktion unseres Körpers. Zudem werden viele Mechanismen im Inneren des Körpers gesteuert. Auch Sinnesorgane wie Nase, Augen, Mund und Ohren mischen bei der Wahrnehmung der Reize maßgeblich mit.
Das Nervensystem kann nach der Lage im Körper in zwei Bereiche eingeteilt werden: in das zentrale (ZNS) und periphere (PNS) Nervensystem. Das Zentralnervensystem besteht aus Nervenbahnen in Gehirn und Rückenmark und ist die Grundlage für unser Gedächtnis, das Bewusstsein, Motorik und auch Emotionen. So entspringen jeder Gedanke, jedes Gefühl und jede Handlung im Laufe unseres Lebens dem zentralen Nervensystem.
Das periphere Nervensystem liegt außerhalb des Schädels und des Wirbelkanals und besteht aus unzähligen Nervenfasern, die für die Kommunikation mit der Umgebung und die Steuerung des Organismus (Atmung, Herzschlag, Verdauung, etc.) zuständig sind. Es kann wiederum ins somatische und vegetative (bzw. autonome) Nervensystem unterteilt werden. Mit dem somatischen Nervensystem können wir Vorgänge im Körper bewusst steuern und beeinflussen. Daraus entstehen zum Beispiel bewusste Bewegungen von Körperteilen wie Armen oder Beinen. Das vegetative Nervensystem regelt für den Organismus lebensnotwendige, aber unwillkürlich ablaufende Prozesse wie Verdauung, Atmung, Herzschlag, Stoffwechsel, usw. Diese Vorgänge lassen sich nicht willentlich steuern, allerdings haben Gefühle und psychische Empfindungen durchaus Einfluss auf das vegetative Nervensystem, z. B. steigt bei Ärger der Blutdruck, sieht man einen geliebten Menschen, schlägt das Herz schneller und man fühlt die bekannten Schmetterlinge im Bauch, ist man nervös oder hat man Angst zittern die Hände, denn durch unser Fühlen und Denken interagieren wir mit Millionen von Nervenzellen.
Unsere Psyche
Das Wort Psyche stammt vom altgriechischen Wort für „Seele“ ab und beschreibt die Gesamtheit aller geistigen Fähigkeiten und Persönlichkeitsmerkmale eines Menschen. Sie beinhaltet unser Denken, Gefühlsleben und Wahrnehmung. Dabei ist das Gehirn die zentrale Schaltstelle. Nach WHO Definition ist psychische Gesundheit ein „Zustand des Wohlbefindens, in dem ein Mensch seine Fähigkeiten ausschöpfen, die normalen Lebensbelastungen bewältigen sowie produktiv arbeiten kann und imstande ist, etwas zu seiner Gemeinschaft beizutragen.“ Neben persönlichen Lebensumständen sowie genetischer Veranlagung üben soziale, kulturelle, wirtschaftliche und Umweltfaktoren Einfluss auf unsere Psyche aus. Wie stark sie auf uns wirken und als wie wichtig wir sie bewerten, ist individuell unterschiedlich. Dazu zählen materielle und familiäre Sicherheit, Lieben und geliebt werden, das Gefühl von Selbst- oder Fremdbestimmung, Arbeitsbedingungen, Lebenssinn, Selbstvertrauen, Humor u. v. m. Nicht zuletzt ist eine gesunde Lebensweise mit abwechslungsreicher, möglichst bunter und gesunder Ernährung, regelmäßige Bewegung, auf sich selbst und seine Psyche zu achten, aktive Stressbewältigung etc. eine bedeutende Ressource.
Herausfordernde Lebenslagen meistern
Egal, ob ein anspruchsvoller Job, ein herausforderndes Studium, das erste Kind oder ein Nerven aufreibender Umzug: es gibt Lebenslagen, die unsere volle Aufmerksamkeit und gute Nerven verlangen. Mikronährstoffe können uns auf dieser Reise begleiten.
Nährstoffe für Nerven & Psyche
Unser Nervensystem freut sich über besondere Aufmerksamkeit und Unterstützung. Wusstest du, dass obwohl das Gehirn nur einen geringen Anteil (ca. 2 Prozent) der Körpermasse darstellt, verbraucht es 20 Prozent der zur Verfügung stehenden Energie. Als Energiequelle nutzt das Gehirn am liebsten Glukose. Dafür werden Kohlenhydrate benötigt. Neben diesen sind Mikronährstoffe für dessen Funktionstüchtigkeit und Leistungsfähigkeit ebenso notwendig. Denn damit die Energiebereitstellung normal funktioniert braucht es Zink zur Unterstützung des Kohlenhydratstoffwechsels und auch Biotin trägt zu einem normalen Stoffwechsel von Makronährstoffen bei.
Eine ausreichende Zufuhr an B-Vitaminen ist in aufreibenden Phasen wichtig, da sie bei erhöhter geistiger und körperlicher Belastung stark verbraucht werden. Auch Vitamin C spielt hier eine wichtige Rolle.
- Die B-Vitamine B1, B2, B6 und B12, Niacin und Biotin unterstützen das Nervensystem
- Pantothensäure (Vitamin B5) unterstützt den Erhalt der geistigen Leistung
- An der psychischen Funktion wirken Vitamin C und die B-Vitamine B1, B6, B12 sowie Niacin, Biotin und Folsäure mit
- Vitamin B2, B3, B5, B6, B12 und Vitamin C tragen zum Energiestoffwechsel und zur Verringerung von Müdigkeit und Erschöpfung bei.
Auch Mineralstoffe wie Kalium, Magnesium und Calcium unterstützen Nerven und Psyche, ebenso wie die Spurenelemente Jod, Kupfer, Zink und Eisen.
- Magnesium, Kalium, Jod und Kupfer tragen zu einer normalen Funktion des Nervensystems bei
- Zink und Kupfer tragen dazu bei, die Zellen vor oxidativem Stress zu schützen
- Magnesium und Eisen tragen zur Verringerung von Müdigkeit und Ermüdung bei
- Magnesium trägt zu einer normalen psychischen Funktion bei
- Calcium trägt zu einer normalen Signalübertragung zwischen den Nervenzellen bei
- Eisen, Jod und Zink tragen zu einer normalen kognitiven Funktion bei
Du findest all diese Nährstoffe in Nüssen, Samen, frischem Obst und Gemüse, diversen Kräutern, Eiern, Haferflocken, Quinoa und Amaranth. Auch hochwertiges Fleisch ist eine gute Quelle. Und auch dunkle Schokolade kann in herausfordernden Zeiten schon mal hilfreich sein, denn der enthaltene Kakao enthält die Aminosäure L-Tryptophan, aus dem das Glückshormon Serotonin gebildet wird.
Als Nahrungsergänzung kannst du auf pflanzliche Unterstützung durch Griffonia-Extrakt zurückgreifen. Die afrikanische Schwarzbohne ist von Natur aus reich an 5-Hydroxy-tryptophan (5-HTP), einer Aminosäure, die ein Zwischenprodukt bei der Serotoninbildung aus L-Tryptophan darstellt.
Wertvolle Omega-3-Fettsäuren sorgen für dein Gehirn, denn es besteht aus Fett. 10-15 % davon ist die Omega-3-Fettsäure DHA (Docosahexaensäure). Schon in der Schwangerschaft und Stillzeit, trägt die Aufnahme von Docosahexaensäure (DHA) durch die Mutter zur normalen Entwicklung des Gehirns beim Fötus und beim gestillten Säugling bei. Selbst im Erwachsenenalter trägt DHA zur Erhaltung der Gehirnfunktion bei. In Lebensmitteln wie Lachs und Hering, aber auch Leinöl, Walnussöl oder Sesamöl findest du gute Quellen.
Schlaf
Für Gelassenheit sorgt auch ausreichend Schlaf. Man kennt es, hat man schlecht oder zu wenig geschlafen, ist das Nervenkostüm oft etwas dünner als sonst. Der sprichwörtliche Faden reißt dann schneller. Umgekehrt lasse uns auch Stress und Probleme schlechter schlafen. Ein erholsamer Schlaf ist jedoch die Voraussetzung für Vitalität und Wohlbefinden. Lies‘ dazu unser Anwendungsgebiet Schlaf!
Tipps für psychisches Gleichgewicht und innere Ruhe
- Finde heraus, was dir gut tut! Ein gutes Essen, ein langes Gespräch mit der besten Freundin, Yoga oder ein kleiner Wochenendtrip, wo du deine Energiespeicher auffüllen kannst, können helfen.
- Ernährung und Bewegung: Geistige Gesundheit kommt von innen. Eine ausgewogene, basenreiche Ernährung und regelmäßige Bewegung tun nicht nur Körper, sondern auch Geist & Seele gut. Körperlich aktiv zu bleiben, heißt auch geistig voll auf der Höhe zu sein!
- Lachen! Humor ist ein wichtiger Faktor, der zu mehr Entspannung führt.
- Digital detox: Schalte bewusst dein Handy ab und mach dich frei vom „immer verfügbar und präsent sein“! Fang mit ein paar Stunden abends an und steigere dich bewusst auf ein Wochenende.
- Stressmanagement: Muss das wirklich heute noch erledigt werden oder hat es vielleicht doch Zeit bis morgen? Diese Frage solltest du dir gelegentlich stellen, wenn Job und Privatleben wieder mal alles von dir abverlangen. Auch dein Tag hat nur 24 Stunden. Versuche, auch mal Nein zu sagen. Wenn es im Büro zu viel wird, sprich dich mit deiner Führungskraft ab. Projekte verteilen geht meist unkomplizierter als man denkt. Auch Prioritäten setzen hilft. Tief durchatmen und los geht’s!
- Soziales Umfeld: Zwischenmenschliche Beziehungen sind besonders in schwierigen Lebenssituationen Gold wert. Daher: Pflege deine Kontakte.
- Selbstreflexion: Sich mit sich selbst auseinanderzusetzen und sein eigenes Handeln zu hinterfragen, fällt nicht jedem leicht. Sich Zeit für sich, seine Ängste und Gefühle zu nehmen und das eigene Verhalten zu reflektieren, kann die seelische Gesundheit positiv beeinflussen.
- Sei optimistisch: Eine positive Grundhaltung kann helfen, um mit Veränderungen oder Schicksalsschlägen zurechtzukommen. Versuche immer, das Gute in Menschen oder Situationen zu sehen. Schwarzmaler gibt es schon genug!
- Wertschätzen, was man hat: Aussehen, Geld oder Materielles: Neid und Missgunst begleiten viele von uns. Doch Hand aufs Herz: Was ist wichtiger als Familie, Liebe und Gesundheit? NICHTS! Das solltest du dir immer vor Augen halten. Auch an dunkleren Tagen, wenn du das Gefühl hast, dass alles schiefläuft.
- Offen für Veränderungen sein: Schlägt das Leben doch eine andere Richtung ein, versuche das Beste aus der Situation zu machen. Nimm‘ Veränderungen positiv auf und investiere deine Energie in Dinge, die du beeinflussen kannst. Ganz nach dem Sprichwort: Schließt sich eine Tür, öffnet sich eine andere!
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